Studientag 2.11.24

Studientag am 2. November 2024 in Bern, Nägeligasse 9

Flyer Studientag 2.November 2024

Herrschen mit Gott – leiden mit Gott

Unser Dienst am Wort des Schöpfers

Weiterführende Erkenntnisse aus Genesis 1 – 4

EGW-Zentrum, Nägeligasse 9, Saal Edelweiss

Programm:

Ab 8.30 Uhr Eintreffen, Kaffee, Gebäck

9.15 Uhr       Morgengebet
Pfrn. Andrea Allemann-Schärer

9.30 Uhr       «Ihr werdet wissen» – dass euer Wissen schädlich ist?
Zur Kritik am objektivierenden Herrschaftswissen
Pfr. Elias Henny

10.30 Uhr     «Wissenschaftlich erwiesen» – in Tat oder Schein?
Zur realen und zur manipulativ missbrauchbaren
Evidenz naturwissenschaftlicher Erkenntniss
Prof. Dr. Werner Däppen

11.30 Uhr      Die Theologie als Magd des Bibeltextes – vor- und nachmodern
Zur Stellung unserer Wissenschaft im universitären Fächerkanon
PD Dr. Luca Baschera

12.30 Uhr     Mittagessen
(Wir will, isst im nahen Bärehöfli, bitte bei der Anmeldung vermerken)

13.30 Uhr     (V)erkennen und herrschen
Vom getäuschten Betrüger Jakob zu den verblendeten Brüdern Josefs
(ein Durchgang durch das Buch Genesis)
Drs. Tobias Siegenthaler

14.30 Uhr     Paroikia – unser Dienst als Aussenstehende
Zu den praktischen Konsequenzen für Predigt, Katechese und Seelsorge
Pfr. Dr. Bernhard Rothen

15.30 Uhr
Schlussrunde

16.30 Uhr Vespergebet
Pfr. Johannes Zimmermann

Zielsetzung:
Der Studientag möchte ernten von dem, was sich aus den Zusammenkünften der letzten zweieinhalb Jahre ergeben hat. Wer an ihnen nicht dabei war, ist mit seiner noch unvoreinge­nom­menen Perspektive umso willkommener! Wir fragen, prüfen und erwägen, was uns der Wortlaut Genesis 1 – 4 zu sagen hat zu einem unübersehbaren, kaum bedachten Phänomen: Das moderne Wissen erlaubt uns eine weit reichende Herrschaft über die Schöpfung – und lässt uns umso schmerzlicher empfinden, dass es uns nicht gelingt, uns selber zu beherrschen und eine gerechte Herrschaft unter uns Menschen aufzurichten. Alle wollen den Frieden und freie Entfaltungsmöglichkeiten für alle – und trotzdem…

Jede der vorgesehenen fünf Sequenzen besteht aus zwei Teilen: Nach einem 30- bis 40-minütigen Referat sammeln wir während gut zehn Minuten Rückfragen, Einwände und weiterführende Einsichten. In der Schlussrunde klären wir, was sich für uns daraus an hilfreichen Erkenntnissen ergeben hat. Ziel ist es, uns aus der Selbstbeschäftigung mit Strukturen, Programmen und Nischen­produkten zu befreien und aufgeklärt vom Gotteswort zu einem zuversichtlichen Schaffen zu finden. So möchten wir dazu beitragen, alles Denken gefangen zu nehmen in den Gehorsam Christi (2. Korinther 10,5).

Den ersten Anstoss zur Fragestellung des Tages bieten die Thesen 1 – 29 und 358 – 365 im Heft «Im Anfang». Es kann per E-Mail bestellt werden: info@daspfarramt.ch.

Praktische Hinweise: Die Anreise erfolgt am besten mit dem ÖV. Das EGW ist zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Die umliegenden Parkhäuser Metro, Casino und Rathaus erheben pro Stunde eine Gebühr von ca. CHF 7-9.
Zum Mittagessen ist im nahegelegenen Bärehöfli ein Tisch für uns reserviert, das Menu (Fleisch oder vegetarisch) und ein Getränk zum Preis von CHF 25 vorbestellt. Wer will, kann sich gerne auch selbständig verpflegen.

Die Teilnahme am Studientag kostet alle Zeit, Kraft, Arbeit und die Anreise. Darüber hinaus ist ein finanzieller Beitrag freiwillig.
Anmeldung an: studientag@evangelischerpfarrverein.ch, oder T 079 594 58 94.
Bis spätestens am 25. Oktober 2024. Wir sind dankbar für jede Anmeldung, die früher eintrifft! Bitte vermerken, ob das gemeinsame Essen gewünscht ist, vegetarisch oder mit Fleisch.

Referenten:

Pfr. Elias Henny ist seit vielen Jahren Vorstandsmitglied des Evangelisch-Theologischen Pfarrvereins. Er war Pfarrer in Dürrenroth und danach als Stellvertreter in Oberdiessbach und Konolfingen tätig. Mit seiner Familie wohnt er in Häutligen BE. Zurzeit arbeitet er in der Privatwirtschaft. In seiner Masterarbeit und einem anschliessenden (nicht zu Ende geführten) Doktorat hat er sich mit der Rolle der Teleologie beschäftigt. Insbesondere mit der Frage, ob der Versuch der Entledigung der Teleologie bei der Entstehung der modernen Naturwissenschaften ein übergriffiges Verhältnis gegenüber der Natur und eine enggeführte Erkenntnis derselbigen gefördert hat (wie Robert Spaemann und andere dies beurteilt haben).

Dr. Werner Däppen ist Professor für Physik und Astronomie. Er versteht es gut, packend und allgemeinverständlich zu reden. 1950 geboren, ist er in Zürich aufgewachsen und hat in Aarhus, Bremen, Hamburg, Genf, Cambridge und in Los Angeles gelehrt. Ein Schwerpunkt seiner Forschung und seiner Publikationen sind die physikalischen Eigenschaften der heissen Materie im Innern der Sonne, die mit seismologischen Methoden erforscht werden. Er war an den Zusammenkünften zu Genesis 1 -4 regelmässig dabei, hat selber referiert und uns mit klärenden Bemerkungen schon manches Erhellende zu denken gegeben. Insbesondere hat er uns ermutigt, über die mögliche biblische Begründung für die unterschiedlichen Qualitäten des Erkennens weiter nachzudenken.

PD Dr. Luca Baschera, VDM
Studium der Philosophie und Geschichte in Turin sowie der Theologie in Zürich. 2008 Promotion in Zürich mit einer Arbeit über das Spannungsfeld von Philosophie und Theologie im reformatorischen Denken. 2015 Habilitation zur Stellung des Sündenbekenntnisses in der reformierten Liturgie. Vikariat, Ordination und pfarramtliche Praxis in der evangelisch-reformierten Landeskirche Zürich. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte sowie Fachreferent für Theologie und Religionswissenschaft (Liaison Librarian) an der Universitätsbibliothek Zürich. Forschungsschwerpunkte: Reformationsgeschichte, Geschichte der Exegese, Liturgiegeschichte und Liturgik. Mitglied im Schweizer Konvent der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

Drs. Tobias Siegenthaler, aufgewachsen in Bern, ist gelernter Metallbauer und studierter Theologe (Universität Bern). Er hat in St. Andrews in Schottland im Fach des Neuen Testamentes promoviert. Dabei hat er sich mit der Verarbeitung der Genesis im Evangelium des Lukas auseinandergesetzt. Gegenwärtig ist er als “Postdoctoral Researcher” am Lehrstuhl für Altes Testament in St. Andrews angestellt. Seine Forschung fokussiert sich auf das Verständnis der altorientalischen Schriftgelehrtenkultur(en) und ihrem Verhältnis zur Verschriftlichung des biblischen Zeugnisses. Tobias erfreut sich in seiner Freizeit der Schweizer Alpen, welche er gerne per Mountainbike oder kletternd erkundet.

Dr. Paul Bernhard Rothen war Pfarrer in Zweisimmen BE, am Basler Mün­ster und in Hundwil AR. In Basel leitete er mit seiner Frau zusammen zwölf Jahre lang das Evangelische Studienhaus. 1996 wurde er Grün­dungs­präsident der Stiftung Bruder Klaus. Zehn Jahre war er Vizepräsident des Schweizeri­schen, seit 2010 ist er Präsi­dent des evangelisch-theologischen Pfarr­vereins.
1990 erschien seine Dissertation zum Schriftverständnis Martin Luthers und Karl Barths in einem Doppelband bei Vandenhoeck und Ruprecht in Göttingen («Die Klarheit der Schrift»). Die darin skizzierten Erkenntnismethoden bewährte er in seiner 2009 publizierten Studie «Das Pfarramt. Ein gefährdeter Pfeiler der europäischen Kultur». Kirchenspiele, Ausstel­lungen, Symposien, Studientage und kunstgeschichtliche und polemische Schriften experi­mentierten mit altvertrauten und mit neuen Formen der Verkündigung.

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